80 Marter Christi, wer kann dein vergessen
1. Marter Christi, wer kann dein vergessen, der in dir sein Wohlsein fand? Meer der Liebe, wer kann dich ermessen, wer ist nicht von Lieb’ entbrannt? Unsre Seele soll sich an dir nähren, unser Ohr soll nichts je lieber hören. Alle Tage wird dies Bild schöner unserm Blick enthüllt.
2. Tausend Dank, du unser treuer Hirte! Leib und Seele beten an, daß du unter Martern, für Verirrte sterbend, hast genug getan. Laß uns alle treulich an dir bangen, nähre du das heilige Verlangen, dich auf deinem Thron zu sehn, deinen Ruhm dort zu erhöhn.
3. Meine Seele, matt und schuldbeladen, eilt auf deine Wunden zu; denn sie findet in dem Schoß der Gnaden Trost und Labsal, Fried’ und Ruh’. Laß vom Kreuz nur Stärkung mich anwehen und dein Marterbild stets vor mir stehen! So geht mir bis in mein Grab nichts an Seligkeiten ab.
4. Die wir uns allhier beisammen finden, schlagen unsre Hände ein, uns auf deine Marter zu verbinden, dir auf ewig treu zu sein. Und zum Zeichen, daß dies Lobgetöne deinem Herzen angenehm und schöne, sage: „Amen“ und zugleich: „Friede, Friede sei mit euch!“