79 Laß mir die Feier deiner Leiden
Text: Christoph Georg Ludwig Meister (1738-1811). • Mel. Nr. 513: Wie groß ist des Allmächt’gen Güte.
1. Laß mir die Feier deiner Leiden, o großer Dulder, heilig sein! Sie lehren mich, die Sünde meiden und dir mein ganzes Leben weihn, dir, der so ruhig und entschlossen für mich die Last des Kreuzes trug, des Herz, als schon sein Blut geflossen, für mich noch heiß voll Liebe schlug.
2. In der Betrachtung heiligen Stunden will ich am Leidenshügel stehn und, Herr, für deine Todeswunden mit Dank und Tränen dich erhöhn, will tief gerührt die Huld ermessen, womit dein Herz die Welt umfaßt, und nie aus Undank es vergessen, was du für mich erduldet hast.
3. Mir sollen deine Leidenszeiten nicht unbenutzt vorüberfliehn. Ich will dich an dein Kreuz begleiten und lauten Freuden mich entziehn. Dein Leiden sei mein höchster Segen, dein Tod mein seligster Gewinn! Dir walle sanft mein Herz entgegen, weil ich durch dich erlöset bin!