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Ewigkeit. Herrlichkeit.

514 Einen Tag im Himmel leben

Text: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769).  •  Eigene Melodie.

1. Einen Tag im Himmel leben, freuet mehr als tausend hier. Sollt’ ich an der Erde kleben, die nur Trübsal bringet mir? Könnte ich auch tausend Jahre hier in eitler Freude sein, wär’ es gegen jene wahre doch in Wahrheit eine Pein.

2. Hier ist Seufzen, hier sind Schmerzen, tausendfältiger Verdruß, und kein Mensch freut sich von Herzen, der den Tod befürchten muß. Aber dort sind keine Tränen, noch ein Leid, noch ein Geschrei, und der Tod kann allen denen, die dort leben, nicht mehr bei.

3. Ewig währet da die Wonne, ewig in der Gottesstadt, die die Herrlichkeit zur Sonne und das Lamm zur Leuchte hat. Jetzt noch kann’s kein Herz erkennen, wie man Ewigkeiten mißt, noch ein Mund die Größe nennen, die bei solcher Freude ist.

4. Gott zu schauen, Gott zu dienen, ist der Sel’gen Lust allein; denn er selber, Gott bei ihnen, wird ihr Gott auch ewig sein. Herr, entzünde mein Verlangen, zieh auf Erden meinen Sinn, dir alleine anzuhangen, bis ich ewig bei dir bin!