649 Dich zu lieben, das ist Leben
1. Dich zu lieben, das ist Leben, dich zu haben, sel’ge Ruh’, und wer dir das Herz ergeben, schließt getrost sein Auge zu, trinkt noch einmal vor dem Schlummer, Herr, aus deinem lichten Quell, dann entschläft er ohne Kummer, dann sind seine Nächte hell.
2. Ach, was frommen uns die Nächte ohne dich und deine Huld? Süße schläft nur der Gerechte; denn er ruhet ohne Schuld. Friede Gottes heißt das Kissen, das die Seele recht erquickt, während ein befleckt Gewissen auch im Traume schnell erschrickt.
3. Lehr mich wachen, laß mich schlafen, täglich, nächtlich, Herr, mit dir! Darum trugst du meine Strafen, darum kämest du zu mir, daß die Seele, bis ich sterbe, deines Geistes werde voll, daß ich als dein Kind und Erbe mit dir wachen, schlafen soll.