650 Nun ruhen alle Wälder
1. Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städt’ und Felder, es schläft die ganze Welt. Ihr aber, meine Sinnen, auf, auf, ihr sollt beginnen, was eurem Schöpfer wohlgefällt.
2. Wo bist du, Sonne, blieben? Die Nacht hat dich vertrieben, die Nacht, des Tages Feind. Fahr hin, ein’ andre Sonne, mein Jesus, meine Wonne, gar hell in meinem Herzen scheint.
3. Der Leib eilt nun zur Ruhe, legt ab das Kleid, die Schuhe, das Bild der Sterblichkeit. Die zieh’ ich aus, dagegen wird Christus mir anlegen dereinst das Kleid der Herrlichkeit.
4. Nun geht, ihr matten Glieder, geht hin und legt euch nieder, der Betten ihr begehrt. Es kommen Stund’ und Zeiten, da man euch wird bereiten zur Ruh’ ein Bettlein in der Erd’.
5. Breit aus die Flügel beide, o Jesu, meine Freude, und nimm dein Küchlein ein! Will Satan mich verschlingen, so laß die Englein singen: Dies Kind soll unverletzet sein.