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377 Zaget nicht, wenn Dunkelheiten

Text: Johann Wilhelm Reche (1764-1835).  •  Mel. Nr. 331: Eins ist not! Ach, Herr, dies eine.

1. Zaget nicht, wenn Dunkelheiten auf des Lebens Pfaden ruhn! Gott ist gut, er wird euch leiten, ihm ist’s Freude wohlzutun. Sind seine Gedanken nicht eure Gedanken, laßt dennoch, Geliebte, den Glauben nicht wanken! Er, der auch des Wurmes im Staube gedenkt, hat alles zum besten der Seinen gelenkt.

2. Alles Dunkel dieses Lebens glänzt vor Gott wie Sonnenlicht. Menschen forschen oft vergebens; seinen Blick hemmt Dunkel nicht. Er kennet das Große, das Kleine, das Ferne, die Tränen der Armen, die Heere der Sterne. Mit mächtiger Liebe verfolgt er den Plan, den seine unendliche Weisheit ersann.

3. Schwinge dich empor vom Staube, fasse Mut, verzagter Geist! Siegen, siegen wird der Glaube, der den Herrn im Leiden preist. Es soll uns das Dunkel der Erde nicht kümmern; schon sieht ja der Glaube die Herrlichkeit schimmern. Schon strahlt sie, schon wird das Verborg’ne enthüllt, die Freude vollkommen, das Sehnen gestillt.