145 Herr, wer bin ich? Und hingegen
1. Herr, wer bin ich? Und hingegen wer bist du in deiner Pracht? Ich dem Wurm gleich an den Wegen, du der König großer Macht; ich Staub, Erde, schwach, voll Not, du der Herr Gott Zebaoth; ich ein Scherz und Spiel der Zeiten, du der Herr der Ewigkeiten.
2. Ich unrein und ganz verdorben, du die höchste Heiligkeit; ich verfinstert und erstorben, du des Lebens Licht und Freud; ich ein armes, schwaches Kind, lahm und Krüppel, taub und blind, du das Wesen aller Wesen, ganz, vollkommen, auserlesen.
3. Und doch lässest Du mich laden zu dem großen Abendmahl. O der übergroßen Gnaden: Zu der Auserwählten Zahl lädst in Gnaden du mich ein. O wie kann ich fröhlich sein, daß du mich, der ich verloren, hast aus vielen auserkoren!
4. O du großer Herr und König, der du rufst: Kommt, kommt herbei! Ich bin zu gering und wenig aller deiner Lieb und Treu. Ach, ich kann dir nimmermehr danken g’nug und also sehr, wie ich schuldig bin und sollte, wie ich auch wohl gerne wollte.