474 O Wunderliebe, die mich wählte
Text: Str. 1, 3 und 4 von J. G. Herrmann (1707-1791), Str. 2 unbekannt. • Mel. Nr. 509b: O daß ich tausend Zungen hätte.
1. O Wunderliebe, die mich wählte vor allem Anbeginn der Welt und mich zu ihren Kindern zählte, für welche sie das Reich bestellt! O Vaterhand, o Gnadentrieb, der mich ins Buch des Lebens schrieb!
2. O sollt’ ich dich nicht wieder lieben, der du mich unaufhörlich liebst? Sollt’ ich mit Undank dich betrüben, da du mir Fried’ und Freude gibst? Verließ’ ich dich, mein Seelenfreund, so wär’ ich selbst mein ärgster Feind.
3. Ach, könnt’ ich dich nur besser ehren, welch edles Loblied stimmt’ ich an! Es sollten Erd’ und Himmel hören, was du, mein Gott, an mir getan. Nichts ist so köstlich, nichts so schön, als, höchster Vater, dich erhöhn.
4. Ich weiß es, einstens kommt die Stunde, daß mein durch dich erlöster Geist im höhern Chor mit frohem Munde dich, höchste Liebe, schöner preist. Drum eilt mein Herz aus dieser Zeit und sehnt sich nach der Herrlichkeit.