451 Ein Herz und eine Seele war
1. Ein Herz und eine Seele war der ersten Christen Menge. Zum Tempel zog die fromme Schar im fröhlichen Gedränge. Ihr heller Chor klang voll empor als wie aus einer Kehle – ein Glaubensgrund, ein Liebesbund, ein Herz und eine Seele!
2. Und dräute feindlich alle Welt mit Ketten, Schwert und Flammen, die Brüder hielten treugesellt nur brünstiger zusammen. Beim Liebesmahl im lichten Saal wie in des Kerkers Höhle, man brach das Brot, man ging zum Tod, ein Herz und eine Seele.
3. O goldne Zeit, wo bist du hin, du Zeit der ersten Liebe? Wo wohnst du noch, o Brudersinn, im wüsten Weltgetriebe? Ob Christi Heer durch Land und Meer nach Millionen zähle, die Krone, ach, die Liebe brach: ein Herz und eine Seele.
4. Noch steht der Gnade goldne Zeit auf der verstörten Erde. Apostel wirken heut, damit das Schwert zur Sichel werde. Ein Liebesband von Land zu Land, o daß kein Bruder fehle, ein Friedensbund ums Erdenrund, ein Herz und eine Seele!