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157 Dich seh’ ich wieder, Morgenlicht

Text: Christoph Fr. Neander (1724-1802).  •  Mel. Nr. 44: Wie schön leuchtet der Morgenstern.

1. Dich seh’ ich wieder, Morgenlicht, und freue mich der edlen Pflicht, dem Höchsten zu lobsingen. Ich will, entbrannt von Dankbegier, o mildester Erbarmer, dir der Opfer Andacht bringen. Schöpfer, Vater, deine Treue rührt aufs neue mein Gemüte, froh empfind’ ich deine Güte.

2. Ich bin ein Christ! O Herr, verleih, daß ich des Namens würdig sei! Mein Ruhm ist deine Gnade. Denn, ach, was bin ich ohne dich? Ein irrend Schaf. Erhalte mich, mein Hirt, auf deinem Pfade! Stärk mich, daß ich stets mich übe, deine Liebe zu betrachten, über alles dich zu achten.

3. Verleih, o Gott der Lieb und Macht, daß Sünd’ und Gram als finstre Nacht auf ewig von mir fliehe, daß ich die kurze Lebenszeit in christlicher Zufriedenheit zu nützen mich bemühe. Prüfe, siehe, wie ich’s meine: dir ist keine meiner Sorgen, auch die kleinste nicht verborgen.