50 Das Jahr geht still zu Ende
1. Das Jahr geht still zu Ende; nun sei auch still, mein Herz! In Gottes treue Hände leg ferner Freud’ und Schmerz, und was dies Jahr umschlossen, was Gott der Herr nur weiß, die Tränen, die geflossen, die Wunden brennend heiß!
2. Warum es so viel Leiden, so kurzes Glück nur gibt? Warum denn immer scheiden, wo wir so sehr geliebt? So manches Aug’ gebrochen, so mancher Mund nun stumm, der erst noch hold gesprochen – du armes Herz, warum?
3. Daß nicht vergessen werde, was man so gern vergißt: daß diese arme Erde nicht unsre Heimat ist. Es hat der Herr uns allen, die wir mit Geist getauft, in Zions goldnen Hallen das Bürgerrecht erkauft.
4. Hier gehen wir und streuen die Tränensaat ins Feld, dort werden wir uns freuen im sel’gen Himmelszelt. Hilf, Herr, uns durch die Zeiten und mache fest das Herz, geh selber uns zur Seiten und führ uns heimatwärts!