396 Löwen, laßt euch wiederfinden
1. Löwen, laßt euch wiederfinden wie im ersten Christentum, die nichts konnte überwinden. Seht nur an ihr Martertum, wie in Liebe sie erglühen, wie sie heil’ges Feuer sprühen, daß sich vor der Sterbenslust selbst der Satan fürchten muß.
2. In Gefahren unerschrocken und von schnöden Lüsten rein, die aufs Eitle konnten locken, war damals des Herrn Gemein’. Ihre Seele drang zum Himmel. Fern aus eitlem Weltgetümmel war erhoben Herz und Sinn, gab, was zeitlich, gern dahin.
3. Ganz großmütig sie verlachten, was die Welt für Vorteil hält und wonach die meisten trachten, Ehre, Wollust, Tand und Geld. Feige Furcht war nicht in ihnen. Mitten auf die Kampfschaubühnen sprangen sie mit Freudigkeit, hielten mit den Tieren Streit.
4. O daß ich, wie diese waren, mich befänd’ in gleichem Stand! Laß mich doch im Grund erfahren deine hilfreich’, starke Hand, mein Gott, spüren sie lebendig! Gib mir, daß ich treu, beständig bis in’n Tod durch deine Kraft übe gute Ritterschaft!