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135 Zieh ein zu meinen Toren

Text: Paul Gerhardt (1607-1676).  •  Mel. Nr. 1: Auf, auf, ihr Reichsgenossen.

1. Zieh ein zu meinen Toren, sei meines Herzens Gast, der du, da ich verloren, mich neu geboren hast, o hochgeliebter Geist des Vaters und des Sohnes, mit beiden gleichen Thrones, mit beiden gleich gepreist!

2. Zieh ein, laß mich empfinden und schmecken deine Kraft, die Kraft, die uns von Sünden Hilf’ und Errettung schafft! Entsünd’ge meinen Sinn, daß ich mit reinem Geiste dir Ehr’ und Dienste leiste, die ich dir schuldig bin.

3. Du bist ein Geist, der lehret, wie man recht beten soll; dein Beten wird erhöret, dein Singen klinget wohl, zeigst uns die wahre Tür, gibst manche schöne Gabe, wodurch das Herz sich labe, und dringst zum Licht herfür.

4. Du bist das heil’ge Öle, dadurch gesalbet ist mein Leib und meine Seele dem Herren Jesus Christ zum wahren Eigentum, zum Priester und Propheten, zum König, den in Nöten Gott schützt vom Heiligtum.

5. Du bist ein Geist der Freuden, der Trauerfesseln bricht, erleuchtest uns im Leiden mit deines Trostes Licht; denn wie so manches Mal hast du mit süßen Worten mir aufgetan die Pforten zum goldnen Freudensaal!